Namensforscher leiten den Namen "Wolfermann" einerseits von dem alten deutschen
Rufnamen Wolfhari oder auch Wolfhard ab. Wolfhard wurde sodann unter Ausfall
unbetonter Silben und Abschwächung der auslaufenden Glieder zusammengezogen
bis der Name Wolfer entstand. Bis heute hat sich erhalten, dass Personennamen
im mündlichen, familiären Kreis verkleinernd- oder kosend gebraucht
werden. Diese Verkleinerung geschieht sprachlich über verschiedene Suffixe
wie hier durch die Endung "-mann". Der Familienname Wolfermann kann also
auf eine zusammengezogene alte deutschen Rufnamensform wie Wolfhari u.ä.
zurückgeführt werden, die bei Weitergabe des Namens an die Nachkommen
mit der kosenden Endung "-mann" erweitert wurde, so dass der entstandene
Name Wolfermann nun den „Sohn, Nachkommen, Angehörigen des Wolfer (Wolfhari)“
benennt.
Zum anderen leiten die Namensforscher den Namen aus der Herkunft des ersten
Namensträgers ab, z.B. von dem Ortsnamen Wolfen im Kreis Bitterfeld
(Sachsen-Anhalt). In diesem Zusammenhang wurden auch die Orte Wolfer in Hessen
und Nordrhein-Westfalen genannt. Jemand, der aus dem Ort Wolfen in einen anderen
Ort gezogen ist, wurde zumeist als Wolfener, aber auch als Wolfermann bezeichnet.
In beiden Fällen liegt das Wort Wolf zugrunde. Einmal als Grundlage
für den Ortsnamen als „Ort, wo Wölfe sind“, ein andermal als Namenelement
für altdeutsche Namen. In diesem Zusammenhang ist auch interessant,
was "Die Welt"
am 26.11.2004 zum Familiennamen "Wolf" schrieb.
Den richtigen Ursprung wird man erst dann klären können, wenn man den oder die ersten Namensträger gefunden hat. Obwohl der Name "Wolfermann" verhältnismäßig selten ist, gehe ich derzeit aber davon aus, dass er in mehreren Gegenden Deutschlands entstanden ist, also es nicht einen "Ur-"Wolfermann gibt. Schon im 17. Jahrhundert lassen sich mindestens vier Gegenden ausmachen, in denen Wolfermann häufiger vorkamen:
Stand: 27.11.2004